Erkrankungen. Nach Deutschland kamen 2013 etwa 250 stationäre Patienten, etwa so viele wie schon vor fünf Jahren. Derzeit lässt sich daher noch nicht von einem attraktiven Quellmarkt sprechen. Hauptgründe für die geringe Nachfrage sind sprachliche Hürden sowie die geografische Entfernung. Potenzielle Interessenten aus China finden nur in den seltensten Fällen Informationen über medizinische Leistungsangebote in ihrer Landessprache. Selbst in englischer Sprache angebotene Informationen beschränken sich in der Regel auf allgemeine Angaben. In den Kliniken selbst sind chinesisch sprechende Mitarbeiter ebenfalls nur äußerst selten vorhanden. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass deutsche Kliniken bisher kaum in China werblich auftreten. Die südostasiatischen Nachbarländer kommunizieren dagegen sehr intensiv Vorteile wie räumliche Nähe, kaum Sprachbarrieren sowie Erfahrungen mit asiatischen Medizinreisenden. Dennoch könnte der chinesische Markt aus verschiedenen Gründen mittel- bis langfristig auch interessant für deutsche Kliniken werden. Das bevölkerungsreichste Land der Erde erwartet laut der chinesischen National Population and Family PlanningCommission (NPFPC) im Jahr 2029 seinen Scheitelpunkt in der Bevölkerungsentwicklung mit über 1,4 Milliarden Einwohnern 34 . Selbst ein verschwindend geringer Marktanteil von 0,01 Prozent entspräche dem 1,5fachen aller derzeitigen stationären internationalen Patienten in Deutschland. Bereits 2050 werden zudem 30 Prozent der Chinesen älter als 60 Jahre sein, bei einer ähnlichen Lebenserwartung wie in Deutschland. Doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass insbesondere die chronischen Atemwegserkrankungen ein zentrales Gesundheitsproblem der chinesischen Stadtbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten werden. Durch die enorme Umweltverschmutzung ist zu erwarten, dass die Todesursache Nr. 2 (Anteil ca. 7%) immer größere Bedeutung erlangt. Auch Lungenkrebs als Todesursache hat bereits einen Anteil von 5,6% und die 5-Jahres-Überlebensrate ist nicht einmal halb so hoch wie die deutscher Krebspatienten. Erkrankung Prävalenz Herz-Kreislauf-Erkrankung 13,6% Erkrankung des Atemwegssystems 6,3% Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems 5,6% Erkrankung des Verdauungssystems 5,1% Ernährungs- und Stoffwechselerkrankungen 2,0% Tab. 5: Häufigste Erkrankungen in China 2011 Quelle: Statistical Information Center of the Ministry of Health 2011 Die steigenden Krankheitsfälle treffen auf eine unterfinanzierte, z.T. nur freiwillige Krankenver-sicherung mit geringen Erstattungsanteilen und eine noch unzureichende medizinische Versorgung in China. Im Vergleich zu Deutschland stehen nicht einmal die Hälfte an Ärzte und Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner zur Verfügung. Steigende Preise sowie die Zunahme von Korruption im Krankenhaus 34vgl. National Population and Family Planning Commission 2007 42
verteuern zudem Behandlungskosten 35 . Insbesondere für vermögende Privatpersonen der chinesischen Stadtbevölkerung wird dadurch eine Behandlungsreise ins Ausland zur Option. Diese chinesischen Patienten zeichnen sich durch eine relativ hohe Preisbereitschaft aus - analog zum Einkaufsverhalten, wo chinesische Kunden bereits heute für die höchsten Pro-Kopf-Umsätze aller ausländischen Touristen sorgen. Mittelfristig könnte eine Kopplung von touristischen Angeboten (Städte-, Geschäftsreisen) und Medical Check Ups diese Patientengruppen erschließen. Eine enge Kooperation mit Reiseveranstaltern oder Vermittlungsagenturen ist dabei zielführend. 4.2. Chancen-Risiken-Analyse in den Zielregionen Vor einem Engagement zur Einwerbung internationaler Patienten ist für die jeweiligen Zielregionen zu prüfen, welche Gegebenheiten eine erfolgreiche Markterschließung unterstützen oder verhindern können. 4.2.1. GCC-Staaten Chancen In den meisten Golfstaaten verschlechtert sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung durch falsche Ernährung sowie mangelnde Bewegung. Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-erkrankungen nehmen stetig zu, ebenso bösartige Neubildungen. Ein flächendeckendes Angebot zur Prävention und zur Früherkennung von Krankheiten existiert nicht. Die steigende Nachfrage trifft auf nicht ausreichende Behandlungskapazitäten. Es werden zwar enorme Investitionen im Gesundheitssektor getätigt, diese decken aber vor allem die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung ab. Kliniken der Maximalversorgung, welche auch die Behandlung hochkomplexer Erkrankungen ermöglichen, fehlen ebenso oft wie Fachkliniken oder spezialisierte Rehabilitationseinrichtungen. Prestigeträchtige Bauvorhaben wie die 2002 gegründete „Dubai Health Care City“ (DHCC) sind in der ersten Entwicklungsphase steckengeblieben und decken allenfalls die Nachfrage in der ambulanten Versorgung. Oft mangelt es an Fachärzten. Ein Großteil der Ärzte und des Pflegepersonals stammt aus dem Ausland und verfügt durch die heterogene Ausbildung in den verschiedenen Herkunftsländern nicht über gleichwertige medizinische Fachkenntnisse und Fertigkeiten. 35 vgl. Yu 2014, S. 22 43
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