Einrichtungsbefragung in ausgewählten Gesundheitsfachberufen in Berlin-Brandenburg ⎜ 41 Abbildung 2: Geäußerter Unterstützungsbedarf 80 70 70,0 64,5 Anteil - bezogen auf 777 Antwortende 60 53,5 50 40 30 20 32,2 40,4 27,4 15,6 17,8 10 0 Quelle: SÖSTRA/IMU Einrichtungsbefragung 2014. Bei der Schaffung bundeseinheitlicher Rahmenbedingungen (64,5 Prozent der Nennungen) wird ein breites Spektrum von Maßnahmen benannt: 52 Die Nennungen reichen von der Organisation, Finanzierung und Anerkennung von Ausbildungswegen bis hin zu einheitlichen Regelungen bei der Fachkraftquote oder einheitlichen Abrechnungsmodalitäten in der Pflege. In diesem Zusammenhang wird auch Unterstützungsbedarf bei der regionalen Vernetzung gesehen. Einrichtungsübergreifend wird ein regional vernetztes Vorgehen bei der Zusammenarbeit mit Schulen als Instrument der Berufsorientierung angeregt. Aus der Perspektive von Krankenhäusern ist ein aktuelles Thema für regionale Netzwerke z. B. der Aufbau eines einrichtungsübergreifenden Pools an Pflegekräften. Unter den auf betriebliche Aktivitäten der Fachkräftesicherung ausgerichteten Handlungsfeldern wird der Unterstützung bei der Fort- und Weiterbildung der größte Stellenwert beigemessen. Mehr als die Hälfte der Antwortenden (53,6 Prozent) wünscht sich hier Unterstützung. Gefragt sind Angebote zur Finanzierung von Bildungsmaßnahmen und zur Kompensation von weiterbildungsbedingten Ausfallzeiten. Unterstützungsbedarf bei der Nachqualifizierung von Altenpflegehilfskräften zu Pflegefachkräften wird von 17,8 Prozent der antwortenden Personen angezeigt. Notwendig sind Modelle der organisatorischen Gestaltung (inkl. Klärung der Finanzierungsfragen) von berufsbegleitender Ausbildung, um so das Fachkräftepotenzial von Helfer/innen effektiver als bisher nutzen zu können. Auch wenn dieser Bereich nur von wenigen als akutes Handlungsfeld gesehen wird, können sich etwa 40 Prozent eine Unterstützung bei der Gesundheitsförderung ihrer Beschäftigten vorstellen. Schwierig sei es vor allem, ein gut strukturiertes Konzept der Gesundheitsförderung zu implementieren. Mit deutlichem Abstand folgen Maßnahmen, die eher auf eine längerfristige Sicherung des 52 Die Antworten lassen nicht in jedem Fall eine Schlussfolgerung zu, welche konkreten Maßnahmen mit dem angezeigten Unterstützungsbedarf gemeint sind.
42 ⎜ Einrichtungsbefragung in ausgewählten Gesundheitsfachberufen in Berlin-Brandenburg Fachkräftebedarfs ausgerichtet sind. So haben 27,4 Prozent der antwortenden Personen angegeben, dass sie sich Unterstützung bei der beruflichen Erstausbildung wünschen und 15,6 Prozent bei der Bereitstellung von Praktikumsplätzen für die schulische Ausbildung. 3.4 Entwicklungsprognosen für die Berlin-Brandenburger Gesundheitswirtschaft Handlungsorientierend sind Fachkräftebedarfsanalysen dann, wenn sie auch einen Eindruck von den zukünftigen Herausforderungen der Fachkräftesicherung vermitteln. Diesbezügliche Überlegungen können aufgrund der komplexen Ausgangslage und der vielschichtigen Rahmenbedingungen nur eine grobe Orientierung geben und auf Handlungsbedarfe aufmerksam machen. Im Kern geht es um die Frage, wohin die Reise gehen würde, wenn alles bliebe, wie es aktuell ist (Status-Quo-Analyse) und welche Entwicklungsoptionen darüber hinaus vorstellbar wären (Alternativ-Szenarien). Die Herausforderungen der Fachkräftesicherung verlangen – wie bereits erwähnt – nach qualitativen Veränderungen im Versorgungssystem. Die Projektionen zeigen, welche personellen Herausforderungen dabei zu bewältigen sind. In fast allen hier untersuchten Gesundheitsfachberufen lag das Beschäftigungswachstum mehr als doppelt so hoch wie das durchschnittliche Beschäftigungswachstum in den beiden Bundesländern insgesamt. Für dieses Wachstum standen – zumindest quantitativ – weitgehend die erforderlichen Fachkräfte zur Verfügung. Die scheinbar entspannte Arbeitsmarktsituation ist jedoch Ergebnis einer rein quantitativen Betrachtung und könnte ganz erheblich die reale Fachkräftesituation verdecken. Besonders in der Gesundheits- und Krankenpflege scheint die Personalausstattung und dementsprechend die Beschäftigungsentwicklung seit Jahren hinter dem für die Erbringung der Behandlungsleistungen erforderlichen Fachkräfteeinsatz zurückzubleiben. 53 Es gibt Hinweise, dass das auch für die Altenpflege gilt. Die starke Ökonomisierung des Gesundheitswesens hat zu erheblichen Einschränkungen in der Ausstattung der Einrichtungen mit Gesundheitsfachpersonal geführt. Der Fachkräfteeinsatz wird bereits heute durch finanzielle Beschränkungen gedeckelt, was sich u. a. in einer Verschlechterung der Beschäftigungsverhältnisse niederschlägt: In den Gesundheitsfachberufen haben als Folge der Ökonomisierungszwänge atypische Beschäftigungsverhältnisse – Mini-Jobs, „klassische“ Teilzeit, Midi-Jobs, befristete Beschäftigung, Leiharbeit – in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 54 Bei den Gesundheits- und Krankenpfleger/innen ist in Berlin und Brandenburg der Beschäftigungszuwachs 2003 bis 2010 ausschließlich und danach vorrangig durch Zunahme derartiger Beschäftigung entstanden. Ansätze eines Umdenkens sind zu erkennen, wobei die Effekte der Maßnahmen auf die Fachkräftesituation offen sind. In der Altenpflege werden erste Schritte mit der 2015 begin- 53 54 S. Studie Hans-Böckler-Stiftung, a.a.O. Dieser Trend kann nur zu einem kleinen Teil durch das Interesse von Beschäftigten an Teilzeitbeschäftigung erklärt werden.
92 ⎜ Einrichtungsbefragung in aus
94 ⎜ Einrichtungsbefragung in aus
96 ⎜ Einrichtungsbefragung in aus
98 ⎜ Einrichtungsbefragung in aus
100 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
102 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
104 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
106 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
108 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
110 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
112 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
114 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
116 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
118 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
120 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
122 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
124 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
126 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
128 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
130 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
132 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
134 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
136 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
138 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
140 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
142 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
144 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
146 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
148 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
150 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
152 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
154 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
156 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
158 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
160 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
162 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
164 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
166 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
168 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
170 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
172 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
174 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
176 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
178 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
180 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
182 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
184 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
186 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
188 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
190 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
192 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
194 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
196 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
198 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
200 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
202 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
204 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
206 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
208 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
210 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
212 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
214 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
216 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
218 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
220 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
222 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
224 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
226 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
228 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
230 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
232 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
234 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
236 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
238 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
240 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
242 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
244 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
246 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
248 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
250 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
252 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
254 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
256 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
258 ⎜ Einrichtungsbefragung in au
ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg Gmb
Laden...
Laden...
Laden...
Follow Us
Twitter
Xing
Google+
Youtube
LinkedIn