Einrichtungsbefragung in ausgewählten Gesundheitsfachberufen in Berlin-Brandenburg ⎜ 29 sowohl ihre inhaltliche Ausrichtung als auch ihre Finanzierungsgrundlagen; auf beiden 42, 43 Ebenen sind in den letzten Jahren neue Ansätze in Modellvorhaben erprobt worden. Fort- und Weiterbildungen können den Einrichtungen helfen, neu auftretendem Fachkräftebedarf durch bestehende Personalressourcen zu begegnen. Darüber hinaus bilden Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung einen wichtigen Baustein der Fachkräftebindung. In einigen Berufen besteht eine Pflicht der kontinuierlichen Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen. Daher ist es auch verständlich, dass die Anteile der weiterbildenden Einrichtungen deutlich über den Anteilen anderer Branchen liegen. Sowohl in Berlin als auch in Brandenburg unterstützen mindestens drei Viertel der Unternehmen im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Damit liegt die Gesundheitswirtschaft im Branchenvergleich gemeinsam mit der Öffentlichen Verwaltung auf einem Spitzenplatz. 44 In etwas mehr als der Hälfte der Fälle (53 Prozent bei 910 Antworten) tragen die Beschäftigten die Kosten der Fort- und Weiterbildung (zum Teil) selbst. Während Antwortende aus Einrichtungen mit Sitz in Berlin angaben, dass die Beschäftigten in fast zwei Drittel der Fälle die Kosten der Fort- und Weiterbildung entweder vollständig (27 Prozent) oder teilweise (36 Prozent) übernahmen, lag dieser Anteil in Brandenburg bei vergleichsweise niedrigen 40 Prozent (16 Prozent vollständige Kostenübernahme durch Beschäftigte, 24 Prozent teilweise Kostenübernahme). Dieser Tatbestand könnte ein Hinweis darauf sein, dass in Brandenburger Einrichtungen die Notwendigkeit zur Mitarbeiterbindung und -entwicklung aufgrund des insgesamt engeren Arbeitsmarktes höher eingeschätzt wird als in Berlin. Neben der Kostenbeteiligung wurden die Befragten auch gebeten, Auskunft über den Zeitpunkt der Fort- und Weiterbildung zu geben. Es ist festzuhalten, dass • in Krankenhäusern die Fort- und Weiterbildungen normalerweise während der Arbeitszeit stattfinden und die Kosten von den Krankenhäusern übernommen werden, • in Pflegeeinrichtungen dies ebenfalls der Fall 45 ist, • die Praxen hingegen ihre Beschäftigten häufig an den Kosten der Fort- und Weiterbildungen beteiligen (61 Prozent) und die Maßnahmen nur selten komplett während der Arbeitszeit umgesetzt werden (12 Prozent). Trotz dieser eher auf den Einrichtungstyp zurückzuführenden Unterschiede lassen sich hinsichtlich des Zeitpunktes der Umsetzung zum Teil bundeslandspezifische Besonderheiten feststellen. So liegen die Anteile der Pflegeeinrichtungen mit Sitz in Brandenburg, die Fort- und Weiterbildung ausschließlich während der Arbeitszeit anbieten, mit 75 Prozent deutlich über dem Anteil von 58 Prozent der Berliner Pflegeeinrichtungen. Auch das könnte ein Hinweis auf einen höheren Bedarf an Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in Brandenburg sein. 42 43 44 45 vgl. Programm „Perspektive Berufsabschluss“ des BMBF mit zahlreichen Projekten u.a. zur Nachqualifizierung in den Regionen. http://www.perspektive-berufsabschluss.de vgl. Blumenauer, Heike; Voigt, Birgit; Bickel, Tina (2013): Nachqualifizierung in der Altenpflege. Konzeption, Instrumente und Empfehlungen. Im Rahmen des Projekts „Servicestellen Nachqualifizierung Altenpflege Niedersachsen und Rheinland-Pfalz“. Offenbach. Vgl. hierzu IAB Betriebspanel 2013 Berlin und Brandenburg; jeweils Auswertung der 18. Welle Die vollständige Kostenübernahme wurde von 81 Prozent der Antwortenden angegeben.
30 ⎜ Einrichtungsbefragung in ausgewählten Gesundheitsfachberufen in Berlin-Brandenburg 3.2.3 Fachkräfte gewinnen und halten Neben der Ausbildung kommt der Gewinnung von Fachkräften sowie dem Halten der Beschäftigten eine wesentliche Bedeutung bei der Fachkräftesicherung zu. Fachkräfte gewinnen Während in der Gesundheits- und Krankenpflege und den medizinisch-technischen Assistenzberufen die Einstellungen moderat ausfallen, ist in der Altenpflege und in den Therapieberufen ein reges Einstellungsverhalten zu beobachten. 46 Damit einhergehend sind erste Anzeichen von Fachkräfteengpässen, die sich u. a. in einer steigenden Kompromissbereitschaft der Einrichtungen niederschlagen, zu beobachten. 60 Prozent aller Antwortenden, die im Jahr 2013 eingestellt haben, sind Kompromisse eingegangen. Dabei sind es eher die Einrichtungen mit Sitz in Berlin, bei denen dies der Fall ist. 47 Das ist insofern interessant, da in Berlin ein größeres Angebot an Arbeitskräften zur Verfügung steht und daher damit gerechnet werden könnte, dass die Einrichtungen seltener Kompromisse schließen würden als in Brandenburg. Der Tatbestand macht zum einen darauf aufmerksam, dass neben einer rein quantitativen Arbeitskraftlücke auch erhebliche qualitative Mismatch- Probleme zu lösen sein dürften. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass in Berlin die branchenübergreifende Konkurrenz um Arbeits- und Fachkräfte aufgrund des breiteren Beschäftigungsangebotes für die Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft eine größere Herausforderung darstellen als für die Einrichtungen in Brandenburg. Die wesentlichen Kompromisse beziehen sich auf die Anpassung der zeitlichen Flexibilität an die Vorstellung der Beschäftigten sowie die Reduzierung der fachlichen Ansprüche (vgl. Tabelle 14). Insbesondere die Reduzierung fachlicher Ansprüche bei Einstellungskompromissen wird überraschend häufig genannt. 46 47 Die Hebammen sind ein Sonderfall, da sie entweder sozialversicherungspflichtig beschäftigt und/oder freiberuflich tätig sind. Innerhalb Brandenburgs sind es die berlinnahen Landkreise, in denen häufiger Kompromisse bei den Einstellungen eingegangen wurden. Einzig im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege gaben die berlinfernen Einrichtungen deutlich häufiger an, in Bezug auf die zeitliche Flexibilität Zugeständnisse gemacht oder den eingestellten Personen auf deren Wunsch hin eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht zu haben.
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